Die italienische Landwirtschaft bereitet sich aufgrund des bevorstehenden Inkrafttretens der europäischen Verordnung über ökologische Abflüsse, die für 2025 geplant ist, auf eine beispiellose Herausforderung vor. Dies geht aus der Erklärung der piemontesischen Sektion des Anbi (Nationaler Verband für Bewässerungsrückgewinnung) hervor, der Antrag Die Umsetzung dieser Gesetzgebung könnte zu einer drastischen Verringerung der für die landwirtschaftliche Bewässerung verfügbaren Wassermenge führen und die Ernährungssicherheit des Landes gefährden.
Die europäische Regulierung des ökologischen Abflusses zielt darauf ab, die Wasserqualität in Flüssen durch eine stärkere Verdünnung von Schadstoffen zu verbessern. Dies bedeutet, dass die Wassereinzugsgebietsbehörden die maximale Wassermenge bestimmen müssen, die den Flüssen entnommen werden darf, ohne Ausnahmen, selbst in Zeiten extremer Dürre wie im Jahr 2022.
Mario Fossati, Präsident des Est Sesia-Konsortiums und Direktor von Anbi Piemonte, betonte die Dringlichkeit, sich dieser Herausforderung proaktiv zu stellen, und betonte die Bedeutung von Investitionen in die Wasserinfrastruktur, um die Leistung von Reinigungsanlagen zu verbessern und die für den Schadstoffverdünnungsprozess benötigte Wassermenge zu reduzieren . Darüber hinaus schlug Fossati einen flexibleren Ansatz vor, der auf der spezifischen Analyse von Wasserläufen statt auf traditionellen statistischen Formeln basiert.
Besonders kritisch ist die Situation für die Regionen des Piemont, wo die Gefahr eines Rückgangs der Reisproduktion um 90 % schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Folgen haben könnte. Doch nicht nur die Landwirtschaft ist bedroht: Auch der Obstanbau und der Tourismussektor könnten durch die Verringerung der verfügbaren Wasserressourcen schwere Schäden erleiden.
Francesco Vincenzi, nationaler Präsident des Anbi, betonte, wie wichtig es sei, Maßnahmen zu ergreifen, die die hydrologischen Besonderheiten jeder Region berücksichtigen und einheitliche Ansätze vermeiden, die Gebiete mit geringeren Flussabflüssen benachteiligen könnten.
Die italienische Landwirtschaft steht vor einer beispiellosen Herausforderung, die ein sofortiges Handeln der zuständigen Behörden und Betreiber des Sektors erfordert. Nur durch einen gemeinschaftlichen und innovativen Ansatz wird es möglich sein, die Ernährungssicherheit und ökologische Nachhaltigkeit des Landes in einer aus klimatischer Sicht immer unsichereren Zukunft zu gewährleisten.